Natur ohne Barrieren
Das Projekt „Natur ohne Barrieren“ zielt darauf ab das Thema „barrierefreies Naturerleben“ in den Umweltbildungsprogrammen der verschiedenen Bildungsträger noch stärker zu verankern. Darüber hinaus sollen Naturschutzeinrichtungen auf Grundlage eines bundesweiten Wettbewerbs bei der Umsetzung von Maßnahmen zur inklusiven Kommunikation unterstützt werden.
Das Projektvorhaben wird im Verbund mit Global Nature Fund (GNF), Nationale Naturlandschaften (NNL) e.V. und Pagenkopf Consulting durch das Deutsche Seminar für Tourismus e.V. / Reisen für Alle durchgeführt. Das Projekt wird von der Deutschen Postcode Lotterie gefördert.
Projektlaufzeit: September 2022 bis Dezember 2023
Arbeitspaket 1: Konzept und Umsetzung von Barrierefreiheit & Naturerleben in den relevanten Bildungssystemen in Deutschland
Die systematische Integration des (Schulungs-)Themas „barrierefreies Naturerleben“ in die Ausbildungs- und Umweltbildungsprogramme der Deutschen Umweltverbänden und Umweltbildungseinrichtungen ist ausbaufähig.
Arbeitsschritt 1: Angebots- und Bedarfsanalyse
In Fokusrunden und bei ergänzenden Experteninterviews mit Bildungsträgern im Umweltbereich (BANU, BufDi und FÖJ, Landesakademien, Tourismusakademien, Fortbildungsstellen, Nabu, BUND, etc.) soll die derzeitige Angebotslandschaft deutschlandweit evaluiert werden. Die Fokusrunden und Experteninterviews dienen zugleich der Bedarfsanalyse und untersuchen, ob und wie ein zu entwickelndes Curriculum in deren Lehrpläne und Programme integriert werden kann.
Arbeitsschritt 2: Entwicklung eines Curriculums
Ausgehend von den Ergebnissen der Angebots- und Bedarfsanalyse wird ein Curriculum erstellt, das zum einen die Bedarfe aus Sicht der Bildungsträger abbildet und sich zum anderen an den Anforderungen aus Gästesicht orientiert. Denkbar sind z.B. ein verbindliches Basismodul „Naturerleben für Alle“ integriert in ZNL-Prüfungsordnung, für die jährlich verpflichtende Weiterbildung werden Fortbildungsmodule zum Themenfeld „Naturerleben für Alle“ / Barrierefreie Umweltbildungsangebote“ entwickelt oder auch „vertiefende Ausbildungsmodule oder -lehrgänge“ für Natur- und Landschaftsführer, Ranger usw. zu besonderen Themen (Marketing / Öffentlichkeitsarbeit von inklusiven Führungen, Leichte Sprache, Führungen für Menschen mit Demenz für ZNLer u.v.m).
Arbeitsschritt 3: Durchführung von Testschulungen und Entwicklung eines Train-The-Trainer
Bevor das Curriculum in reguläre Veranstaltungsformate überführt wird, sollen sowohl die Lang- als auch die Kurzfassung beispielhaft erprobt werden. Dazu wird die Kooperation mit einer der im ersten Arbeitsschritt genannten Bildungsträger angestrebt.
Arbeitsschritt 4: Schärfung des Curriculums
Die Ergebnisse der Evaluation der Testschulung bilden die Grundlage für eine finale Überarbeitung des Curriculums.
Arbeitsschritt 5: Verbreitung
Das Curriculum soll möglichst vielen Bildungsträgern zur Verfügung gestellt werden.
Arbeitspaket 2: Umsetzung konkreter Maßnahmen für inklusives Naturerleben in Naturschutzzentren-Wettbewerb für Barrierefreie Maßnahmen
In einem bundesweiten Wettbewerb bewerben sich Naturschutzeinrichtungen für die Umsetzung von Maßnahmen zur Barrierefreiheit. Insgesamt 10 Einrichtungen erhalten eine finanzielle Unterstützung und Beratung v.a. für Maßnahmen zur inklusiven Kommunikation wie u.a. Erhebung / Zertifizierung nach Reisen für Alle von geführten Touren oder Naturerlebniswegen, Prüfung /Stärken-Schwächen-Analyse von Pfaden und Touren u.a.
Allen anderen Naturschutzeinrichtungen die sich am Wettbewerb beteiligen, werden Initialberatungen zur eigenen Planung inklusiver Maßnahmen angeboten. Interessenten am Wettbewerb können damit auch bereits im Vorfeld begleitet und unterstützt werden.
Arbeitsschritt 1: Konzeptionierung eines Wettbewerbs für Naturschutzzentren in Deutschland
Arbeitsschritt 2: Ausschreibung eines Wettbewerbs
Allgemein sollen Naturschutzzenten ihre Motivation und Interesse, ggf. vorliegende Erfahrungen zum Thema (kurz) beschreiben und nennen, wofür sie die Unterstützung aus dem Wettbewerb nutzen würden. Naturschutzzentren können sich in dieser Zeit melden und kurzfristig eine Initialberatung erhalten.
Arbeitsschritt 3: Festlegung der Preisträger
Alle eingehenden Bewerbungen werden registriert, geprüft und nach transparenten Kriterien ausgewählt. Alle anderen Zentren erhalten eine Initialberatung, sofern nicht schon in der Vorbereitung für den Wettbewerb erfolgt.
Arbeitsschritt 4: Umsetzung der Maßnahmen
Für die Umsetzung der Maßnahmen wird mit den Gewinnern ebenfalls eine initiale Beratung durchgeführt und ein Umsetzungsplan aufgestellt, der die Maßnahmen festlegt. Diese werden an die Erfordernisse und Bedingungen der Zentren angepasst. Die Maßnahmen werden entsprechend umgesetzt.
Finaler Arbeitsschritt: Abschlussveranstaltung
Auf einer bundesweiten Tagung werden die Ergebnisse des Projektes vorgestellt. Die Veranstaltung dient der Sensibilisierung und Motivierung relevanter Akteure.